Alles über Dreadlocks | Pflege, Erstellung, Entfernung

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In diesem Blog will ich Euch, den Dreadheads und solche die es noch werden wollen, alles wichtige über Dreads erklären. Zusätzlich werde ich Euch alle wichtige Anlaufstellen im Netz verlinken, damit Ihr euch nicht mit stundenlangem Geklicke rumschlagen müsst.

Grundsätzliches:
Jeder kann sie tragen, man sollte nur viel Geduld, eine gewisse Schmerzgrenze und genug Ausdauer mit sich bringen, um aus Dreadlocks eine Haarpracht zu machen. Es gibt dabei keine genauen Regeln, da jeder eine andere Vorstellung hat, wie Dreads auszusehen zu haben, aber wirklich jeder kann sie tragen!

Was Sind Dreadlocks?

In den USA und Europa sind Dreadlocks mittlerweile weit verbreitet und haben meist eher weniger mit der ehemaligen Religiösen und Kulturellen Herkunft zu tun. Heutzutage gelten Träger dieser  meist als individuell, künstlerisch, frei, sozial, etc. werden aber gleichzeitig von der Öffentlichkeit meist negativ affektiert bevor-urteilt. So kann es passieren, dass je nach Umfeld, der eine oder andere Passant auf der Straße einen Schritt zur Seite macht, oder sich von Dir in der U-Bahn entfernt und in den gegenüberliegenden vierer Setzt, da man ja Asozial sei, oder einfach Läuse haben könnte.

Wie macht man sich Dreadlocks?

Wenn Du schon Interesse gefunden hasst, und Du nur noch ein kleines bisschen Gewissheit benötigst, dann habe ich hier die richtigen Informationen für Dich!
Vorab: Stört es dich andauernd auf deine Haare angesprochen zu werden? Würdest du nach 2 Monaten immer noch mit einer Häckelnadel stundenlang deine Haare reparieren wollen? Kannst du deine Haare nach dem Duschen wieder mehrere Stunden lang Föhnen? Und was ist wenn du deine Dreads nicht mehr haben willst, einfach rauskämmen oder lieber abschneiden?
Falls du die Passenden Antworten zu jeder dieser Fragen hasst, Gratulation! Ich hoffe der folgende Ratgeber kann dir helfen.

Wie macht man sich Dreadlocks?

Neben verschiedenen Methoden, gibt es unzählige Anlaufstellen, die ich einmal durchgehen will. Zuerst werden die Haare eingeteilt je nach Typ gibt es Backsteinmuster, Dreiecksmuster, Schuppenmuster oder Wabenmuster.

Die Backcombing-Methode

Mit Nissenkamm/Läusekamm Metallkam „Dread Kamm“ werden einzelne Strähnen sozusagen Toupiert und in Richtung der Kopfhaut gekämmt, das wird mehrere Male wiederholt, bis die Strähne zu einem Festen Dread geworden ist. Anschließend werden die abstehenden Haare an den Seiten mit Hilfe einer Häkelnadel eingehäkelt (meist mit einer Stärke von 0,75-1,0).

Die Strähnchen-Methode (Twist & Wip)

Bei der Strähnchen-Methode werden Strähnchen in kleinere Strähnchen unterteilt und auseinander gezogen, sodass die Haare sich vom Ansatz zu Spitze nach und nach verfestigen. Anschließend wird hier auch wieder gehäkelt.

Selbermachen, oder machen lassen?

Ich würde allen von Frisören und Afro-Shops abraten. „Normale“ Frisöre haben keine Ahnung und Übung wie Dreads gemacht werden und in Afro-Shops wird üblicherweise Wachs benutzt, welches bei europäischem Haar nicht funktioniert und beides nach ein paar Wochen in einer Katastrophe enden würde.

Professioneller sind Dreadfrisöre wie Ananda von dreadart.com oder die Jungs und Mädels von der Dreadfacory welche ihre eigene Methode entwickelt haben und deutschlandweit Eure Dreads kreieren. Diese Wünsche kosten aber natürlich auch etwas, so sollte man mit 100-140€ (je nach Standort sogar bis 300) schon rechnen.

Wem das alles noch suspekt oder zu Teuer ist, kann sich immer noch selbst helfen und selber Hand anlegen. Anleitungen zu den verschiedenen Methoden gibt es zuhauf. Etwa von dreadheads.com, Dreadfactory, oder auf YouTube.

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Ich habe schlechte Erfahrungen mit dem Selbermachen gehabt,da ich sehr gerade Haare hab und habe mich dazu entschlossen meine Dreads komplett von neu Anzufangen -ausführlich habe ich dass im letzten Abschnitt beschrieben. Lasst euch aber davon nicht verunsichern, es lag bei mir einfach an meinen Haaren + der „Frisör“.

Wie pflegt man Dreadlocks?

Dreads zu waschen und zu Pflegen ist ganz einfach und müssen dies auch (solange man darauf wert legt). Dreads können nur verfilzen, wenn sie Trocken und Fettfrei sind, also sollte man sie in regelmäßigen Abständen Waschen. Da die Kopfhaut anfangs noch viel Fett produziert, muss ihr erst „beigebracht“ werden weniger zu produzieren, indem man 2-3 Monate lang seine Haare alle 2 Tage wäscht, danach alle 3, alle 4 und so weiter, reduziert man die Produktion und gewöhnt seine Haut an die Dreads. Außerdem kann es sein, dass es anfängt zu jucken, da die Kopfhaut trockener ist als vorher. Dazu gibt es aber ein Shampoo bei DM (und bei manchen Apotheken) namens Teebaumöl von Swiss-O-Par welches die Kopfhaut beruhigt.

Zur „Täglichen“ Pflege der Dreads braucht man Häckelnadeln (aus einem Bastelshop) mit einer kleinen Stärke unter 1,0 und einen Nissenkamm (aus der Apotheke,oder einem Tierbedarfsgeschäft).

Zum Waschen darf man keine Shampoos mit Silikonen etc. verwenden! Da diese die Dreads geschmeidiger machen und auf kurz oder lang aufgehen werden. Daher benutzt man üblicherweise Kernseife, damit die Haare noch splissiger und rauer werden. Ansonsten gehen auch Duschgeele oder Teebaumöl.

Wer noch keine Dreads hat und sich vorbereiten will, sollte vor dem dreadden seine Haare mit Kernseife gewaschen haben, da diese dann rauer werden und leichter zu dreadden sind.

Zusätzlich kann man den Filzprozess beschleunigen und die Haare mit Kieselerde stärken.
Kieselerde in Pulverform gibts bei DM oder in manchen Apotheken zu kaufen, sie wird mit etwas (wirklich nur ganz wenig) Wasser angemischt und auf Deine Dreads aufgetragen. Ich empfehle Euch dass im Garten oder auf dem Balkon zu machen, denn getrocknet staubt euch das Zeug die ganze Bude voll! Außerdem sollte man die Kieselerdekur nicht übertreiben da Eure Dreads extrem trocken werden und einige Haare brechen werden (am besten lle 4-5 Monate einmal).

Wie entfernt man Dreadlocks?

Keine Angst! Dreads sind nach der Fertigstellung wieder rauskämmbar und eure Haare sehen nach einmaligen waschen genauso aus wie vorher. Man muss sie also nicht abschneiden, nur ist das rauskämmen eine langwierige Prozedur die auch schmerzen verursachen kann.(Eine Freundin von mir hatte 10 Jahre lang Dreads getragen und konnte sich noch ihre Dreads rauskämmen, also solltet Ihr das auch können…)

Aber mit genug Gedult, einem Nissenkamm und Anti-Knotenspray/Pflegespühlung geht das auch schmerzfrei! (na gut es ziept hier und da aber es ist kaum vergleichbar mit dem neu dreadden lassen..)

Man nehme die letzte Zinke des Kammes und arbeitet sich Millimeter nach Millimeter durch den Dread und Voilá hat man seine alten Haare wieder.

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Meine Erfahrungen mit Dreads

Ich trage meine jetzigen Dreads seit 2 1/2 Jahren und pflege diese auch regelmäßig. Ich habe sie rrofessionell machen lassen, was ich nicht bereue denn sogar wenn ich mal nicht nachhäkel sehen meine Dreads echt Top aus! Zuerst habe ich mir meine Dreads selber gemacht, dabei habe ich mir Hilfe geholt, aber es lief total schief. Ich hatte wegen meinen glatten Haaren sehr kurze Dreads, die nach einiger Zeit von selber aufgingen, daher würde ich Leuten mit glatten dicken Haaren davon abzuraten die selber zumachen. Ich habe die „schlechten“ Dreads innerhalb 2-3 Tage ausgekämmt (ohne schmerzen) und hatte danach wieder meine original-Haare. Was ich euch auf jeden fall raten kann ist, eure Dreads zu pflegen und nachzuhäkeln! Denn wer bei dem Dreadprozess schon zu starke schmerzen hatte und diese nicht wieder haben will, will gar nicht erst wissen wie stark die schmerzen werden, wenn man seine Dreads reparieren lässt! (Meine Schmerztoleranz ist ziemlich hoch und konnte die Reparatur auch kaum aushalten vom Gefühl her lag der Schmerz zwischen Knochenbruch und Rückenmarkpunktur)

Schlussendlich kann ich Euch nur raten es selber auszuprobieren ;).

Ich werde stetig auf meine Haare angesprochen mit allerlei Fragen/Vorurteilen und habe meist positive Resonanz bekommen.

Bildquelle: Pixabay-User bohemianbikini

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